Preset für Lungensonographie (LUS) erstellen
Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Linearschallkopf
Eine saubere, reproduzierbare Lungenultraschallaufnahme beginnt mit dem richtigen Preset. In dieser Anleitung zeige ich dir, wie du für den Linearschallkopf ein spezifisches LUS Preset einrichtest, damit du bei jedem Patienten schnell und zuverlässig die Pleura, A-Lines und andere relevante Artefakte darstellst. Ich erkläre die empfohlenen Grundeinstellungen, warum sie wichtig sind, wie du die Bildoptimierung durchführst und wie du das Preset speicherst. Am Ende findest du häufige Fragen mit klaren Antworten und praktische Tipps zur Fehlervermeidung.
Inhaltsverzeichnis
- Step 1: Ausgangspunkt wählen – welches Preset als Basis verwenden
- Step 2: Tiefe einstellen – 4 bis 8 cm, bevorzugt 4 cm
- Step 3: Fokus setzen – nur ein Fokus, Position in der Mitte
- Step 4: Patientenvorbereitung und Positionierung – Gel und höchster Punkt der Brust
- Step 5: Strukturidentifikation – Pleuralinie, Interkostalmuskel, Pectoralis
- Step 6: Artefakte verstehen – A-Lines und Spiegelartefakte
- Step 7: Tiefe anpassen, falls initial 6 cm eingestellt ist
- Step 8: Bildglättung und Bildverarbeitungsfunktionen deaktivieren
- Step 9: Frequenz wählen – optimal bei ca. 10 MHz
- Step 10: Harmonische Darstellung erneut prüfen und Gain anpassen
- Step 11: Preset speichern – Schritt für Schritt
- Step 12: Validierung und Routine – wie du das Preset im Alltag nutzt
- Step 13: Troubleshooting – häufige Probleme und Lösungen
- Step 14: Dokumentation und Bild-Export
- Step 15: Qualitätskontrolle und Updates
- Step 16: Klinische Hinweise – wann dieses Preset besonders hilfreich ist
- Step 17: Praktische Tipps und Tricks aus der Praxis
- Step 18: Beispiel-Workflow bei Untersuchung mit dem neuen Preset
- Zusammenfassung
Step 1: Ausgangspunkt wählen – welches Preset als Basis verwenden
Wenn das Gerät bereits ein spezielles Lungen-Preset hat, kannst du dieses natürlich verwenden. Viele Geräte haben jedoch kein dediziertes LUS Preset, sondern MSK- oder Gefäßpresets, die als Ausgangspunkt gut geeignet sind. Ich empfehle, mit einem MSK Preset zu beginnen, weil dieses in der Regel hohe Frequenzen, flache Tiefen und gute Auflösung für oberflächliche Strukturen bietet.
- Warum MSK? MSK Presets sind für oberflächliche Strukturen optimiert, was sich gut auf die Darstellung der Pleuralinie auswirkt.
- Alternative: Falls dein Gerät ein bereits vorhandenes Lungenpreset hat, prüfe dessen Einstellungen und passe bei Bedarf an.

Step 2: Tiefe einstellen – 4 bis 8 cm, bevorzugt 4 cm
Die Tiefe ist eine der wichtigsten Einstellungen für Lungenultraschall mit dem Linearschallkopf. Stell die Tiefe auf einen Bereich zwischen 4 und 8 Zentimetern ein. Meine Präferenz liegt bei 4 Zentimetern, weil dies für die meisten erwachsenen Patienten die optimale Darstellung der Pleuralinie und der A-Lines ermöglicht.
Praktischer Grund: Bei zu großer Tiefe wird die Auflösung vermindert, unnötige Bildbereiche werden angezeigt, und diagnostische Artefakte können schwerer zu interpretieren sein. Bei zu geringer Tiefe besteht die Gefahr, dass wichtige Artefakte knapp unterhalb der Bildbegrenzung liegen und abgeschnitten werden.

Step 3: Fokus setzen – nur ein Fokus, Position in der Mitte
Für LUS genügt typischerweise ein einzelner Fokus. Setze die Fokusebene idealerweise auf die Höhe der Pleuralinie, also ungefähr in die Mitte des Bildes. Dadurch erzielst du die beste laterale Auflösung an der entscheidenden Stelle.
- Warum nur ein Fokus? Mehrere Fokusebenen verbessern zwar die Bildqualität an verschiedenen Tiefen, verringern aber die Frame Rate. Für dynamische Untersuchungen, wie Atembewegungen der Pleura, ist eine höhere Bildrate oft wichtiger als ein marginal besseres Detail in mehreren Tiefen.
- Fokuseinstellung: Positioniere die Markierung des Fokus über der Pleuralinie, nicht unterhalb.

Step 4: Patientenvorbereitung und Positionierung – Gel und höchster Punkt der Brust
Bevor du weitere Anpassungen vornimmst, bereite die Haut mit ausreichend Ultraschallgel vor und positioniere den Patienten so, dass du mit dem Linearschallkopf den höchsten Punkt der Brust erreichen kannst. Das bedeutet häufig sitzende oder halb sitzende Position, wenn klinisch möglich.
Vorgehen:
- Genügend Gel auftragen, um Luftzwischenräume zu vermeiden.
- Transducer senkrecht zum Rippenverlauf platzieren und zwischen den Rippen positionieren, sodass die Pleuralinie quer durch das Mittelfeld des Bildes verläuft.
- Überprüfen, ob der Patient bequem ist und normal atmen kann. Atembewegungen sind wichtig für die Beurteilung der Pleura.

Step 5: Strukturidentifikation – Pleuralinie, Interkostalmuskel, Pectoralis
Jetzt musst du die für die Lunge typischen Schichten identifizieren. Typischerweise sind von oben nach unten zu sehen:
- Haut und Subkutangewebe
- Pectoralis- oder andere Brustmuskulatur
- Interkostalmuskel zwischen zwei Rippen
- Pleuralinie oder „pearl line“ (als schmale, helle Linie)
- A-Lines als spiegelnde Artefakte tiefer im Bild
Die Pleuralinie ist der Schlüssel. Sie erscheint als eine dünne, echoreiche Linie, die bei Atembewegung hin und her gleitet. Oberhalb der Pleuralinie sieht man die Weichteilstrukturen; unterhalb dann die Artefakte, die uns diagnostische Hinweise liefern.

Step 6: Artefakte verstehen – A-Lines und Spiegelartefakte
Viele Strukturen unterhalb der Pleuralinie sind keine echten anatomischen Strukturen, sondern Artefakte. Ein häufiges Artefakt ist die A-Line. A-Lines sind horizontale, echoreiche Linien, die in regelmäßigen Abständen unterhalb der Pleuralinie auftreten. Sie entstehen durch wiederholte Reflexionen zwischen Pleura und Schallkopf und sind ein typisches Zeichen für luftgefüllte Lunge ohne signifikante Flüssigkeit oder Konsolidation.
Wichtig zu merken:
- A-Lines sind Spiegelartefakte der oberflächlichen Strukturen. Ihre regelmäßige Wiederholung macht sie leicht erkennbar.
- Die Anwesenheit von A-Lines allein schließt nicht alle Pathologien aus, stimmt aber mit einer belüfteten Lunge überein.
- Im Gegensatz zu A-Lines stehen B-Lines, die vertikal verlaufen und typische Merkmale bei interstitiellen Veränderungen zeigen. B-Lines wurden zwar nicht ausführlich im Originalprozess behandelt, es ist aber hilfreich, deren Existenz zu kennen, um A-Lines korrekt zu interpretieren.

Step 7: Tiefe anpassen, falls initial 6 cm eingestellt ist
Im gezeigten Beispiel war die Tiefe zunächst auf 6 cm eingestellt. Falls du beim ersten Blick auf das Bild erkennst, dass zu viel leerer Raum unterhalb der relevanten Artefakte angezeigt wird, reduziere die Tiefe auf den empfohlenen Bereich (z. B. 4 cm). Kürzere Tiefe verbessert die Pixelauflösung und konzentriert die Bildgebung auf die relevanten Strukturen.

Step 8: Bildglättung und Bildverarbeitungsfunktionen deaktivieren
Viele Ultraschallgeräte aktivieren standardmäßig Bildverbesserungsalgorithmen, die das Bild glätten oder Artefakte reduzieren. Für die Lungenultraschallbeurteilung ist es oft besser, solche Funktionen auszuschalten, damit die echten Artefakte sichtbar bleiben.
- Compound- oder Cross X Beam ausschalten. Solche Algorithmen können die Darstellung von Linien und Artefakten verändern und so die Erkennung von A-Lines oder Gleiten der Pleura erschweren.
- Harmonic Imaging testen: Schalte Harmonics aus, um zu sehen, ob die Pleuralinie und A-Lines besser dargestellt werden. Manche Bilder sehen mit Harmonics besser aus, andere ohne. Probiere beide Optionen und entscheide dich für die, die die Artefakte klarer zeigt.
- Dynamischer Bereich: Reduziere den dynamischen Bereich auf Werte zwischen 60 und 70. Ein zu hoher dynamischer Bereich macht das Bild „flach“; ein zu niedriger Bereich kann Details verlieren. Ein Bereich von 60 bis 70 ist ein guter Kompromiss zwischen Kontrast und Detail.

Step 9: Frequenz wählen – optimal bei ca. 10 MHz
Die Frequenz hat direkten Einfluss auf Auflösung und Eindringtiefe. Höhere Frequenzen liefern bessere Auflösung, dringen aber weniger tief ein. Für LUS mit Linearschallkopf ist eine Frequenz um 10 Megahertz häufig optimal, da sie die Pleuralinie klar darstellt und gleichzeitig genug Eindringtiefe für A-Lines und oberflächliche Artefakte bietet.
Vorgehen beim Ausprobieren:
- Stelle eine höhere Frequenz ein (z. B. 10 MHz) und beobachte die Pleuralinie und A-Lines.
- Wechsle testweise zu einer geringeren Frequenz, wenn die Tiefe oder die Patientengewebe eine bessere Penetration erfordern.
- Behalte die Variante bei, die für deine Augen die beste Kombination aus Kontrast, Auflösung und Artefaktdarstellung liefert.

Step 10: Harmonische Darstellung erneut prüfen und Gain anpassen
Nachdem Frequenz, Fokus und Dynamik eingestellt sind, kontrolliere noch einmal harmonische Bildverarbeitung. In manchen Fällen können Harmonics die Darstellung der Pleura glätten; in anderen Fällen unterstützen sie die Konturenschärfe. Entscheide dich für die Option, bei der die Pleuralinie, das Lungen-Gleiten und A-Lines am besten sichtbar bleiben.
Danach passe das Gesamtsignal-Gain so an, dass die Pleuralinie deutlich erkennbar ist, aber das Bild nicht übersteuert ist. Zu viel Gain verschleiert Details und erzeugt falsche zusätzliche Echogenitäten; zu wenig Gain lässt Strukturen zu dunkel erscheinen.

Step 11: Preset speichern – Schritt für Schritt
Wenn du mit den Einstellungen zufrieden bist, speichere das Preset, damit du oder deine Kollegen es bei zukünftigen LUS-Untersuchungen direkt auswählen können. Das vermeidet wiederholte manuelle Anpassungen und erhöht die Konsistenz.
- Wechsle in das Men ü oder die Option, die die Proben- bzw. Presetverwaltung enthält.
- Wähle nicht das vorhandene MSK-Preset zum Überschreiben, sondern die Option „Create New“ oder „Neu erstellen“. Dadurch bleibt das Original-MSK-Preset erhalten.
- Gib dem neuen Preset einen eindeutigen Namen. Ein sinnvoller Name ist „Lung“ oder „LUS“.
- Füge das Preset zur Liste hinzu und bestätige die Erstellung.
Nach der Erstellung steht das Preset unter den verfügbaren Optionen zur Verfügung und kann für jede Lungenuntersuchung mit dem Linearschallkopf ausgewählt werden.

Step 12: Validierung und Routine – wie du das Preset im Alltag nutzt
Nachdem das Preset gespeichert ist, solltest du es in der klinischen Routine validieren:
- Teste das Preset an mehreren Patienten mit unterschiedlichen Körperformen und Lungenbefunden.
- Vergleiche die Aufnahmen mit anderen Presets und notiere Situationen, in denen Anpassungen erforderlich sind (z. B. sehr adipöse Patienten, emphysematöse Lunge, große Brustmuskulatur).
- Schule dein Team: Zeige Kolleginnen und Kollegen, wie sie das Preset laden und kleine Parameter wie Gain oder Tiefe bei Bedarf kurzfristig anpassen.
Ein gespeichertes Preset erleichtert auch die Dokumentation und den zeitlichen Vergleich bei Verlaufskontrollen, weil Bildparameter konsistent bleiben.
Step 13: Troubleshooting – häufige Probleme und Lösungen
Problem: Pleuralinie nicht sichtbar
- Ursachen: Zu viel Tiefe, zu niedriges Gain, Transducer nicht korrekt zwischen den Rippen, falsche Frequenz.
- Lösung: Tiefe auf 4 cm reduzieren, Gain erhöhen, Position des Schallkopfes zwischen den Rippen korrigieren, Frequenz auf ~10 MHz setzen.
Problem: Bild ist zu „weich“ oder zu viele Details fehlen
- Ursachen: Compound Imaging oder ähnliches verarbeitet das Bild zu stark.
- Lösung: Cross X Beam oder Raumkompound ausschalten, Harmonics testen.
Problem: Zu viele Artefakte, die nicht biologisch erscheinen
- Ursachen: Zu hoher Gain, falsche Schallkopfausrichtung oder Luftzwischenraum.
- Lösung: Gain reduzieren, Gelmenge prüfen, Schallkopfanpressdruck erhöhen, richtige Ausrichtung sicherstellen.

Step 14: Dokumentation und Bild-Export
Wenn du einen Überblick über den Zustand der Lunge dokumentieren möchtest, achte darauf, cine-Loops und Standbilder mit der neuen Preset-Konfiguration zu speichern. Beschrifte die Bilder mit der Position (z. B. anterior, lateral), Atemphase und Seitenangabe, damit später Vergleiche möglich sind.
- Sichere sowohl Standbilder als auch kurze cine-Loops, um das Lungen-Gleiten zu demonstrieren.
- Nutze standardisierte Positionen und Bildsequenzen für Follow-up-Aufnahmen.
Step 15: Qualitätskontrolle und Updates
Ein Preset ist nie final. Aktualisiere es regelmäßig basierend auf Feedback, neuen klinischen Erkenntnissen oder Firmware-Updates des Ultraschallgeräts. Führe Qualitätskontrollen durch, z. B. wöchentliche Stichprobenaufnahmen, um sicherzustellen, dass das Preset konsistente Ergebnisse liefert.
- Backup: Speichere eine Kopie deines Presets an einem zentralen Ort, falls das Gerät ausgetauscht werden muss.
- Protokoll: Dokumentiere die finalen Einstellungen (Tiefe, Fokus, Frequenz, Gain, Harmonics, dynamischer Bereich) für zukünftige Replikation.

Step 16: Klinische Hinweise – wann dieses Preset besonders hilfreich ist
Dieses LUS Preset mit dem Linearschallkopf eignet sich besonders für:
- Beurteilung der Pleuralinie und des Lungen-Gleitens
- Differenzierung zwischen belüfteter Lunge (A-Lines) und interstitiellen Syndromen (Achtung: B-Lines separat beurteilen)
- Erkennung kleiner subpleuraler Konsolidationen oder Pleuraergüsse in der Nähe der Thoraxwand
Begrenzungen:
- Für tiefer liegende Konsolidationen oder größere Pleuraergüsse ist ein Kurvenschallkopf oder ein tieferes Preset besser geeignet.
- Bei stark adipösen Patienten kann die Penetration des Linearschallkopfes unzureichend sein; gewichtsabhängige Anpassungen der Frequenz und der Tiefe sind dann notwendig.
Step 17: Praktische Tipps und Tricks aus der Praxis
- Halte die Pleuralinie immer in der Mitte des Bildes; das erleichtert die spätere Interpretation.
- Verwende cine-Loops, um das Gleiten der Pleura über mehrere Atemzyklen zu beobachten; einmaliges Standbild kann irreführend sein.
- Wenn du unsicher bist, schalte Harmonics aus und vergleiche direkt ohne Bildverarbeitung. Oft sind Artefakte in der rohesten Form am deutlichsten.
- Bei der Handschriftlichen Dokumentation notiere die eingestellten Werte (Tiefe, Fokus, Frequenz, dynamischer Bereich) direkt beim Bild, damit andere sie reproduzieren können.
- Wenn du das Preset an Kollegen weitergibst, erkläre kurz die Gründe für die gewählten Parameter; Verständnis erhöht die Konsistenz.
Step 18: Beispiel-Workflow bei Untersuchung mit dem neuen Preset
- Gerät einschalten und das Preset „Lung“ auswählen.
- Genügend Gel auftragen und Transducer am höchsten Punkt der Brust platzieren.
- Tiefe prüfen (sollte 4 cm sein), Fokus im mittleren Bild, Frequenz auf ~10 MHz.
- Cross X Beam ausgeschaltet, Harmonics je nach Bildqualität aktiviert/deaktiviert, dynamischer Bereich 60-70.
- Gain so einstellen, dass die Pleuralinie klar sichtbar ist.
- Cine-Loop aufnehmen und Standbilder speichern; Position und Atemphase dokumentieren.
Wie nenne ich das Preset am besten und warum?
Ein einfacher, eindeutiger Name wie „Lung“ oder „LUS“ ist ideal, weil er sofort die klinische Anwendung kommuniziert. Vermeide generische Namen wie „Preset1“, da das später zu Verwechslungen führen kann. Ergänze optional die Version oder das Datum, wenn du verschiedene Iterationen behalten möchtest.
Warum sollte ich Cross X Beam ausschalten für LUS?
Cross X Beam ist eine Form der Raumkompounding-Glättung, die kleine Linien und Artefakte minimiert. Für Lungenultraschall sind diese Artefakte aber diagnostisch relevant. Das Ausschalten erlaubt es, A-Lines, das Lungen-Gleiten und subtile Linien klar zu erkennen.
Welche Tiefe ist bei Kindern zu wählen?
Bei Kindern kann die Tiefe deutlich geringer gewählt werden, je nach Körpergröße oft 2 bis 4 cm. Das Prinzip bleibt dasselbe: gewählte Tiefe so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig, um Pleuralinie und relevante Artefakte zu sehen.
Sollte ich Harmonic Imaging generell auslassen?
Nicht unbedingt. Harmonics kann die Konturenschärfe verbessern, reduziert aber manchmal Artefakte. Teste beide Varianten: Wenn die Pleuralinie und das Gleiten klarer ohne Harmonics sind, lasse es aus. Wenn Harmonics die Bildqualität verbessert, kannst du es aktiviert lassen. Dokumentiere deine Entscheidung im Preset.
Welche Frequenz ist bei sehr adipösen Patienten sinnvoll?
Bei stärker adipösen Patienten kann es notwendig sein, die Frequenz zu senken, um mehr Penetration zu erreichen. Verwende dann z. B. 7,5 MHz oder sogar 5 MHz, wenn die Eindringtiefe trotz reduzierter Tiefe nicht ausreicht. Bedenke, dass du mit sinkender Frequenz Auflösung verlierst.
Wie gehe ich vor, wenn ich B-Lines sehen möchte?
B-Lines sind vertikale, hyperechogene Linien, die von der Pleuralinie tief in das Feld reichen. Für die Erkennung von B-Lines ist eine etwas andere Optimierung möglich: etliche Anwender erhöhen das Tiefenfenster leicht, reduzieren Compound-Effekte und stellen die Frequenz so ein, dass vertikale Artefakte gut dargestellt werden. In vielen Fällen ist das gleiche LUS Preset jedoch geeignet; du musst nur Gain, Tiefenfenster und ggf. Harmonics feinjustieren.
Wie speichere ich ein Preset ohne das MSK-Preset zu überschreiben?
Wähle in der Presetverwaltung die Option „Create New“ oder „Neu erstellen“. Dadurch bleibt das MSK-Preset unangetastet. Gib dem neuen Preset einen eigenen Namen (z. B. „Lung“) und bestätige die Erstellung. Die meisten Systeme erlauben so die parallele Verwendung mehrerer Presets.
Welche zusätzlichen Einstellungen sollte ich in einer Klinik standardisieren?
Standardisiere mindestens Tiefe, Fokusposition, dynamischen Bereich und ob Harmonics aktiviert sind. Definiere einen Standard-Gain-Bereich und dokumentiere die bevorzugte Probe-Position. Diese Standardisierung erleichtert Vergleiche zwischen Untersuchern und über Zeiträume hinweg.
Was ist der Vorteil eines dedizierten LUS Presets gegenüber rekonstruierten manuellen Einstellungen?
Ein dediziertes Preset spart Zeit, verhindert Bedienfehler und sorgt für konsistentere Bildqualität. Es erleichtert die Schulung von Personal und verbessert die Vergleichbarkeit zwischen Aufnahmen. Manualle Einstellungen sind jedoch immer noch möglich, falls individuelle Anpassungen nötig sind.
Wie oft sollte ich das Preset überprüfen oder anpassen?
Überprüfe das Preset nach jedem größeren Software-Update des Geräts oder wenn du klinische Fälle siehst, in denen die Darstellung regelmäßig unzureichend ist. Eine jährliche Überprüfung ist empfehlenswert, ergänzt durch stichprobenartige Prüfungen im Alltag.
Zusammenfassung
Ein gut konfiguriertes LUS Preset für den Linearschallkopf ist ein mächtiges Werkzeug, um die Pleuralinie konsistent und reproduzierbar darzustellen. Die wichtigsten Einstellungen im Überblick:
- Ausgangspunkt: MSK Preset oder bestehendes Preset
- Tiefe: 4 bis 8 cm, bevorzugt 4 cm
- Fokus: Ein Fokus, Position in der Mitte am Pleuraniveau
- Frequenz: ca. 10 MHz (je nach Patient anpassbar)
- Bildverarbeitung: Cross X Beam aus, Harmonics testen
- Dynamischer Bereich: 60 bis 70
- Gain: so einstellen, dass Pleuralinie klar sichtbar ist
- Speichern: Create New, Name z. B. „Lung“

Mit diesen Schritten richtest du ein zuverlässiges LUS Preset ein, das dich im klinischen Alltag unterstützt. Nutze Validierung, Teamtraining und regelmäßige Kontrolle, um sicherzustellen, dass die Bildqualität und die diagnostische Aussagekraft konstant hoch bleiben.
Gibt es weitere Ressourcen oder Lernempfehlungen zur Vertiefung?
Ja, ergänzend empfehle ich Lehrbücher und eLearning-Kurse zum Lungenultraschall, Hands-on-Workshops und das Üben an Modellen oder ehrenamtlichen Patienten in kontrollierten Umgebungen. Klinische Leitlinien und Skill-Checklisten helfen, die Interpretation von A-Lines, B-Lines und Pleuraergüssen zu standardisieren.
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